Gefährliches Netz – Wie du dich schützen kannst!

Gefährliches Netz – Die dunkle Seite der Algorithmen

„Wenn du nicht für das Produkt bezahlst, bist du das Produkt.“
Diese Aussage mag abgedroschen klingen – aber sie bringt die Realität des digitalen Zeitalters erschreckend gut auf den Punkt.

 

Beim Surfen im Netz, dem Scrollen durch Social Media oder dem Einkaufen auf Online-Plattformen geben wir ständig Daten preis: freiwillig, aber oft auch unwissentlich. Tech-Giganten wie Google, Meta oder Amazon leben nicht primär vom Verkauf ihrer Produkte – sondern vom präzisen Zuschnitt von Werbung auf Basis gesammelter Nutzerdaten. Das ist für Unternehmen ein goldener Jackpot. Für uns und vor allem für unsere Lernenden birgt es aber enorme Risiken.

Was ist das Problem?

Wer sich durch Cookies klickt, tut das häufig mechanisch, ohne zu hinterfragen. Doch diese Daten – Suchverläufe, Standortdaten, Klickverhalten – werden gesammelt, analysiert und verkauft. Oft landen sie auf einem undurchsichtigen Datenmarkt, auf dem auch dubiose Akteure mitbieten. Besonders verletzliche Menschen, etwa Jugendliche, sind leichte Beute: Sie werden gezielt mit manipulativen Inhalten, Werbung oder gar Fake News konfrontiert. Dabei haben sie häufig weder die Erfahrung noch die Werkzeuge, um sich zu schützen.

Warum betrifft uns das als Lehrpersonen?

Wir unterrichten eine Generation, die im Netz aufgewachsen ist – aber nicht automatisch medienkompetent ist. Viele Lernende sind sich nicht bewusst, wie sehr ihr digitales Verhalten überwacht wird und welche Auswirkungen das haben kann – von personalisierter Werbung bis hin zur Meinungsbeeinflussung durch Desinformation.

Datenschutz ist nicht nur ein technisches Thema – es ist ein gesellschaftliches und demokratisches.

Praxistipp: Unterrichtseinheit zu Datenschutz und Desinformation

Um dieses wichtige Thema konkret und handlungsorientiert zu unterrichten, haben ich eine 90-minütige Unterrichtseinheit vorbereitet, die auf aktives Mitdenken und Selbstreflexion setzt. Mit diesem Link verfügst du über die komplette Unterrichtsvorbereitung inklusive Links: Arbeitsblatt Datenschutz für Lernende

Einstieg: Diskussionsfrage + Video (z. B. SRF „Welche Daten grosse Schweizer Webseiten sammeln“)
Gruppenarbeit:

  • „Daten-Check“: Welche App hat Zugriff auf Kamera, Mikrofon oder Standort?
  • „Fake oder Fakt?“: Mit echten Beispielen lernen, Desinformation zu erkennen
    Praxisphase:
  • Datenschutz-Einstellungen am eigenen Smartphone anpassen
  • Werbeblocker installieren, Cookies löschen
  • Fake News erkennen und melden

Ziel: Die Lernenden verstehen nicht nur die wirtschaftliche Logik hinter der Datenökonomie, sondern setzen auch konkrete Schutzmaßnahmen um.

Fazit: Kleine Schritte, grosse Wirkung

Diese Unterrichtseinheit ist bewusst niedrigschwellig und direkt anwendbar. Sie zeigt: Datenschutz beginnt im Kleinen – und Aufklärung ist der beste Schutz. Unsere Schülerinnen und Schüler können lernen, sich im Netz klug und kritisch zu bewegen – wenn wir ihnen die richtigen Fragen stellen und ihnen Werkzeuge an die Hand geben.


 

 

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